Im Mai 2023 öffnete die Staatsgalerie Aschaffenburg nach langjähriger Sanierung wieder ihre Pforten – und eine der prachtvollsten Gemäldesammlungen des späten 18. Jahrhunderts ist endlich wieder zu sehen. Die von dem Mainzer Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal zusammengetragenen Werke namhafter Meister wurden seit 1794 im Schloss Johannisburg, seiner Aschaffenburger Nebenresidenz, präsentiert. Um 1802/03 kamen die berühmten Gemälde von Lucas Cranach und seiner Werkstatt aus der Stiftskirche hinzu. Diese hatte einst einer seiner Vorgänger im Amt in Auftrag gegeben: Kardinal Albrecht von Brandenburg, mächtiger Kirchenfürst und Widersacher Martin Luthers. 1814 fiel der Kunstbesitz der Mainzer Kurerzbischöfe an das Königreich Bayern. Gut 280 Gemälde und die historischen Zierrahmen wurden über die Jahre konserviert und restauriert. Zu dichten Ensembles gruppiert, lassen die Werke der flämischen, holländischen, italienischen, französischen und deutschen Meister die Anmutung einer barocken Bildergalerie entstehen. Das Zentrum der Raumfolge bildet der große Saal mit den Gemälden von Lucas Cranach d. Ä.; den Rundgang beschließen die beiden eindrucksvollen Bilderfolgen mit Ansichten von Mainz und Aschaffenburg von Christian Georg Schütz d. Ä. und Ferdinand Kobell. Zusammen mit den historischen Rahmen und der neuen kostbaren Wandbespannung ergibt sich nun wieder das glanzvolle Erscheinungsbild einer fürstlichen Gemäldegalerie des späten 18. Jahrhunderts. Nachmittags Führung im Pompejanum. Rückfahrt um 17.00 Uhr.
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